Dr. Evelyn Hödl

VOL Dipl.-Päd. Jutta Würkner
27. Juli 2020
Alexander Poropatits, MA
14. August 2020

Während andere Städte Grünzonen und Lebensraum für Menschen schaffen, scheint man in Wiener Neustadt immer noch dem fatalen Irrglauben zu folgen, dass mehr Straßen zur Verkehrsentlastung führen. Das Gegenteil ist der Fall: je mehr, breitere, schnellere Straßen, desto mehr Individualverkehr. Das Umland von Wiener Neustadt ist schon jetzt in einem beängstigenden Maß durch Straßen zerschnitten.

Als Badenerin oft dienstlich in Wiener Neustadt, meist öffentlich, manchmal – notwendigerweise – mit dem PKW unterwegs, nehme ich diese Zerstückelung mit Bestürzung wahr. Weltmeister im Bodenversiegeln zu werden ist kein anzustrebendes Ziel in einer Zeit des sich immer massiver manifestierenden Klimawandels.

Ostumfahrung: das bedeutet noch mehr unwiederbringlicher Verlust von Natur, Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten und noch mehr Verkehrsaufkommen, Abgase, Lärm, Gesundheitsgefährdung. Eine Stadt, eingeschlossen von Schnell- und Umfahrungsstraßen, mit zerstörten und zerrissenen Grün- und Erholungsräumen rundum, ist keine menschen- und lebensfreundliche Umgebung.

Eine Verkehrswende ist geboten,  gerade in den und um die Ballungsräume. Ein Umdenken der politisch Verantwortlichen ist eingefordert:  Städte wurden nicht für Autos sondern für Menschen gebaut, sie müssen daher menschen- (familien- und kinder-)gerecht,  nicht autogerecht gestaltet werden.

Das heißt: Mehr und besser getaktete Öffis, sichere Radwege, Nahversorger, Erholungsgebiete und soziale Treffpunkte. So wird eine Stadt zukunftsweisend und lebenswert für ihre Bürgerinnen und Bürger.

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