Bremsmanöver: Wiener Neustadt könnte erste komplett zugebaute Stadt Österreichs werden

Wiener Neustadt könnte die erste komplett zugebaute Stadt Österreichs werden, warnte das Umweltbundesamt 2018. Wie kämpft die Gemeinde seither dagegen an?

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Die Modellrechnung hatte es in sich: Geht es in Wiener Neustadt so weiter wie bisher, würden noch vor 2050 keine Äcker und Wiesen mehr existieren, abgesehen von einem kleinen geschützten Wäldchen im Südwesten (profil berichtete in Ausgabe 07/2019). Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) beteuert, schon vor dem verheerenden Befund des Umweltbundesamts 2018 die Notbremse gezogen zu haben. „Wir haben eine Baumschutzverordnung erlassen, wir pflanzen aktuell einen eigenen Wald mit je einem Baum für alle Maturanten und Absolventen einer Lehre des Jahrgangs. Wir haben eine Bausperre für großvolumigen Wohnbau erlassen und vieles mehr.“ Derzeit arbeite man intensiv an einem Stadtentwicklungsplan, in dem es oberste Maxime sei, bestehende Grünflächen zu erhalten. Wie gut das gelingen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin sind noch über 1000 Hektar der Gemeinde als Bauland gewidmet, an Rückwidmungen denkt Schneeberger aber nicht.

 

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Franziska   Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort und ist Moderatorin von tauwetter, dem profil-Podcast zur Klimakrise.