Wassergüte Jahresbericht 2018-2020

Langwies-Koesslbach
Foto: BML / Alexander Haiden

Der Jahresbericht fasst die Ergebnisse der Wassergüte der heimischen Gewässer im Beurteilungszeitraum 2018 bis 2020 zusammen und bestätigt wieder eine überwiegend hohe Wasserqualität. Weitere Maßnahmen zum Schutz unserer Gewässer sind in Zukunft dennoch nötig.

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreibt in enger Zusammenarbeit mit den Ämtern der Landesregierungen und dem Umweltbundesamt seit mehreren Jahrzehnten ein sehr umfangreiches Beobachtungsprogramm für die heimischen Gewässer. Im routinemäßigen Gewässer-Überwachungsprogramm wurden 1.961 Grundwassermessstellen beprobt, bei den Fließgewässern waren es 100 Überblicksmessstellen. Zusätzlich gab es Erhebungen zu 28 österreichischen Seen.

Im Grundwasser-Routineprogramm wurden  130 Parameter erhoben. Darüber hinaus wurde beim Grundwasser im Rahmen des „GZÜV-Erstbeobachtungsjahres“ 2019 ein erweiterter Parameterumfang bei den Pestiziden untersucht. Der Anteil der durch den Summenwert „Pestizide insgesamt“ gefährdeten Messstellen beträgt jedoch weniger als 2 %.

Die meisten Überschreitungen von Schwellenwerten sind, wie schon in den Jahren davor, auf Nitrat zurückzuführen und betreffen ca. 9 % der Grundwassermessstellen. Die Belastung des Grundwassers durch Nitrat entsteht meist durch eine Kombination aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung auf Standorten mit teilweise sehr durchlässigen Böden und geringen Niederschlagsmengen. In der langfristigen Entwicklung der Nitrat-Schwellenwertüberschreitungen (1997–2020) zeigen sich geringe Schwankungen. Auf niedrigem Niveau stagnieren seit einigen Jahren auch die Konzentrationen von Atrazin und dessen Abbauprodukt Desethylatrazin.

An bis zu 100 Überblicksmessstellen der Fließgewässer wurden in den Jahren 2019 und 2020 allgemein physikalisch-chemische Parameter und ausgewählte Schadstoffe erhoben. Über 80% der Messstellen halten die Richtwerte bezüglich der allgemeinen physikalisch-chemischen Parameter ein. Im Beobachtungsjahr 2019 wurden im Rahmen der überblicksweisen Überwachung auch die biologischen Qualitätselemente Fische, Makrozoobenthos, Phytobenthos und Makrophyten untersucht. Stofflich sind dabei etwas über 75% der Stellen in einem guten oder sehr guten Zustand. Durch hydromorphologische Belastungen (Fischzönose) sind ca. 60% der Messstellen jedoch nicht in einem guten Zustand.

Die biologische Bewertung der 28 untersuchten Seen zum Nährstoffniveau zeigt mit einer Ausnahme bei allen einen sehr guten oder guten Zustand an.

Spezielle Fragestellungen und künftige Herausforderungen für die Wasserwirtschaft erfordern auch weiterführende und ergänzende Daten. Der Jahresbericht enthält daher auch Informationen zu Sondermessprogrammen wie dem österreichischen Isotopenmessnetz ANIP sowie zur Untersuchung von Spurenstoffen im Grundwasser.

Flächendeckende Beobachtungen von Grundwasser, Flüssen und Seen sind wichtige Grundlagen für die wasserwirtschaftliche Planung zum Schutz des Wassers in Österreich. Die Ergebnisse sind integraler Bestandteil der jeweiligen Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanung und auch Basis für Maßnahmen. Jährlich werden dazu zahlreiche Daten erhoben und ausgewertet, die auch elektronisch zur Verfügung stehen. Ca. 7.000 Abfragen pro Monat werden von Fachleuten durchgeführt. Die Daten sind aufbereitet auch frei jedem Bürger und jeder Bürgerin über das Wasserinformationssystem Austria (WISA) zugänglich. Hier erfolgen sogar an die 10.000 Abfragen pro Monat. Ergänzendes Kartenmaterial komplettiert die Darstellungen.

Hinweis zur WISA-Datenabfrage - diese ermöglicht die übergreifende Abfrage von:

  • Immissionsdaten (physikalisch-chemische und chemische Parameter) der H2O-Fachdatenbank und Biologischen Daten
    (Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) BGBl. II Nr. 479/2006, i.d.g.F)
  • Emissionsdaten (auf Fließgewässermessstellen aggregierte Frachtmengen) aus dem Emissionsregister Oberflächengewässer
    (Emissionsregisterverordnung (EmRegV-OW 2017) BGBl. II Nr. 207/2017, i.d.g.F.)

Angabe zur Aktualisierung des Berichts und der Ergebnistabelle GW 1 vom 28. November 2022:

Die Änderungen betreffen Nitritdaten für die Messstelle PG80207252 im Grundwasserkörper Rheintal [RHE] in Tabelle 8, Grundwasser-Karte 3 und Tabelle GW 1.1.

Bericht und Ergbnistabellen

Weiterführende Informationen