Als Hedda Laurent im Sterben liegt, möchte sie noch einmal ihre Familie um sich vereint wissen. Für ihr Testament hat sie sich etwas Besonderes ausgedacht: 27 Aufgaben sollen gelöst werden und nur der ihr Erbe antreten, der die meisten Aufgaben gemeistert hat. Was anfangs noch problemlos wirkt, steigert sich mit der Zeit. Kann die liebevolle Mutter sich wirklich solche hässlichen Aufgaben ausgedacht haben? Oder steckt doch mehr dahinter?

 

Das Buch beginnt gleich mit einem Mord. Winner gibt sich also nicht mit Vorgeplänkel ab, der Leser wird gleich voll in die Handlung geworfen. Das Buch spielt auf mehreren Ebenen. Rückblicke in die Vergangenheit gewähren Einblicke in die alte Familiengeschichte, Vorausschauen auf den „Totensonntag“ verlangen einen starken Magen, denn irgendjemand hat es auf die Familienmitglieder abgesehen.

 

Allerdings macht es die Fülle an Charakteren etwas schwierig, sich alle zu merken. Sehr hilfreich ist hier der Stammbaum zu Beginn des Buches. Die Erzählebenen wechseln zwischen den Charakteren ab, was es auch etwas erschwert, der Handlung zu folgen. Dennoch bekommt man dadurch einen tollen Einblick und vor allem die Sterbeszenen werden so absolut zum Gänsehautfaktor.

 

Die Idee mit den Aufgaben fand ich klasse, weshalb ich das Buch auch unbedingt lesen wollte. Allerdings sind die teilweise etwas blass und schnell abgehandelt. Hier hatte ich mir ein wenig mehr Tiefe erwartet. Vor allem weil die – bereits erwähnten – Sterbeszenen sehr mitreißend geschildert waren.

 

Überrascht war ich dann wieder vom Ende. Als versierter Thriller Leser rätsele ich immer begeistert mit und ich hatte auch meinen Verdacht, aber ich lag völlig falsch.

 

Fazit: teilweise war es mir ein wenig viel Gemetzel, aber die Story ist spannend und unterhaltsam erzählt und der Plot vollkommen unerwartet. 

 

 

 


Brandon lädt zur Revival Party. 10 ehemalige Schulfreunde treffen sich mit ihm in einem einsamen Haus in den Bergen. Doch ein makabres Spiel beginnt und fordert einige Todesopfer. Jetzt gilt es herauszufinden, wer der Mörder ist. Eigentlich ja ganz einfach, die Anzahl der Verdächtigen ist ja überschaubar. Aber alle haben einen guten Grund zu lügen. Und so sind bald nur noch 3 Menschen übrig.

 

Schon allein der Schauplatz macht klar: hier passiert etwas. Und das lässt auch nicht lange auf sich warten. Denn Brandons Begrüßungsszene endet tragisch. Als klar wird, dass ein Mörder unter den Gästen ist, beginnen sie zu analysieren. Und das war mir dann mit der Zeit doch etwas zu viel. Wenn 10 Menschen reflektieren, wer der Böse sein könnte und das ständig, dann kommt es zwangsläufig zu Wiederholungen, die das Lesen etwas zäh werden lassen.

 

Winners Schreibweise ist schnell, die Kapitel relativ kurz und so liest sich der Thriller ansonsten recht zügig. Auch die Art der Tötungen, gerade die ersten, die so wohlbedacht ausgeklügelt wurden, hat mich begeistert. Leider kann das Buch dann diesen Anspruch nicht halten, die nächsten Morde passieren für mich etwas überstürzt und schnell abgehandelt. Auch das Erschrecken oder die Angst der Charaktere fiel mir etwas zu flach aus.

 

Auf jeden Fall war das Motiv für mich überraschend, denn keiner der 10 (plus ich) konnte mir vorstellen, warum gerade DIESE 10 Personen ausgewählt wurden. Anfangs tut man sich mit den 10 Namen und Kostümen auch etwas schwer, da wünscht man sich ein Namensverzeichnis. Was dann – freudige Überraschung – am Ende auch noch auftaucht. Allerdings etwas schlecht gewählt weil es auf der letzten Seite steht und damit genau gegenüber der letzten Thrillerseite. Wessen Blick also beim Studieren des Namensverzeichnisses zufällig auf die andere Seite wandert, der wird keine Freude mehr am Buch haben, wenn er den Namen des Täters schon gelesen hat.

 

 

Fazit: reichlich undurchsichtig, aber dadurch spannend. Allerdings muss man versuchen, beim Lesen den Überblick zu behalten, damit man auch nachvollziehen – und mit raten – kann, wer es denn nun war.