An der ligurischen Küste Italiens gelegen, sind die Cinque Terre als Kultur- und Naturlandschaft gleichermaßen bekannt und attraktiv. Dennoch sind sie von Entleerung und Musealisierung bedroht. Um die Negativentwicklung zu stoppen, wird der boomende Tourismus gezielt eingesetzt. Dieser fungiert als Katalysator und setzt Prozesse in Gang, die über rein ökonomische Aspekte hinausgehen. Die attraktive Kulturlandschaft liefert die touristische Basis, umgekehrt trägt der Tourismus zur Erhaltung der Kulturlandschaft Cinque Terre bei. Durch die Ausweisung der Cinque Terre als Nationalpark konnte eine eigenständige territoriale Einheit geschaffen werden. Die lokalen Akteure erhielten dadurch weitgehende Spielräume und entwickelten verschiedene innovative Projekte. Dazu zählen beispielsweise eine regionale „Eintrittskarte“ mit verschiedenen Service-Funktionen wie die freie Nutzung von Bahnen und Bussen, ein Qualitätssiegel für umweltbewußte Gastgeber, Patenschaften für Weinberge sowie Ferienakademien für die Kulturlandschaftspflege. Damit gefährdet Tourismus nicht, wie an manchen anderen Orten, die regionale kulturelle Identität, sondern wird zur Grundlage ihrer Erhaltung. Der vorliegende Artikel basiert auf der Diplomarbeit „Tourismus als Katalysator integrierter Regionalentwicklung—das Beispiel Cinque Terre“. Sie wurde auf der Internationalen Tourismus-Börse Berlin 2004 als beste Arbeit zum Thema „Nachhaltigkeit im Tourismus“ mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet.
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Kah, S. Cinque Terre. STANDORT-Z Angew Geogr 29, 71–75 (2005). https://doi.org/10.1007/s00548-005-0240-6
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